Wonach suchte ich?
Wonach suchte ich?

Wonach suchte ich?

„I still haven’t found what I am looking for“ (deutsch: „Ich habe immer noch nicht gefunden, wonach ich suche“) – ein Lied der berühmten Rockband „U2“ – beschreibt treffend die ersten 22 Jahre meines Lebens. Wonach suchte ich? Ich schätze, nach dem, wonach sich jeder sehnt: Liebe, Angenommensein, Sicherheit, Zweck und Sinn des Lebens. Obwohl ich liebevolle Eltern hatte, habe ich mich nicht geliebt gefühlt. Heute verstehe ich, dass sich unsere „Liebessprachen“ unterschieden. Ich war eine gute Schülerin, ich wurde ohne Aufnahmeprüfung zur Universität zugelassen und Krakau war ein wunderbarer Studienort.

Reicht das, um glücklich zu sein? Ich hatte viele Freunde, aber ich wusste nie, ob eine Person zu 100 % zu mir stand. Ich wurde von mehreren dieser „Freundschaften“ enttäuscht. Und Gott? Von klein auf hatte ich von ihm gehört, aber er schien eher distanziert, streng und strafend zu sein als liebevoll – es sei denn, ich tat genug Gutes, um seine Liebe zu verdienen. Aber wie viel ist genug? Obwohl ich ein sehr religiöser Mensch war und Gott wirklich gefallen wollte, tat oder sagte ich immer wieder etwas Falsches oder dachte etwas, das ich aus Scham nie zugegeben hätte, ganz egal, wie sehr ich mich bemühte. Verzweifelt schrie ich zu Gott, er solle etwas in meinem Leben ändern. Und das tat er.

Das Jahr 1981 war ein Wendepunkt für mich, nicht wegen der politischen Situation in Polen, sondern wegen einer besonderen Entscheidung, die ich traf. Meine Freunde halfen mir zu verstehen, dass das, wonach ich suchte, in meiner Reichweite war. Es gab jemanden, der alles über mich wusste, sogar die Dinge, die ich lieber vergessen und aus meinem Leben auslöschen würde, und der mich trotzdem absolut bedingungslos liebte. Ich verstand, dass ich nichts tun musste, um diese Liebe zu verdienen. Er, Gott, hat mich „zuerst geliebt“ (1. Johannes) und dies bewiesen, indem er seinen Sohn Jesus Christus sandte, um für mich am Kreuz zu sterben. Er hatte bereits alles getan, was getan werden musste. Aber jetzt musste ich mich entscheiden, was ich mit dieser freigiebig geschenkten Liebe Gottes machen wollte – ob ich das Geschenk annahm oder ablehnte oder es einfach übersah.

Ich entschied mich, an seine Liebe zu glauben, vertraute mein Leben Jesus an und bat ihn, die Kontrolle über meine Schritte zu übernehmen und mich nach seinem Willen zu verändern. Er wurde mein Retter und Herr.

Was ich mir jetzt wünsche? Seit 20 Jahren bin ich eine glückliche Ehefrau und Mutter von zwei Söhnen, die schon fast erwachsen sind. Ich erlebe das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, aber ich weiß, dass Gott treu mit mir geht und seine Liebe unverändert bleibt. Ich weiß, dass ich ihn durch nichts überraschen kann, und wenn ich falle, hilft er mir aufzustehen und weiterzugehen. Mein Leben ist sicher in seinen Händen – Er kontrolliert alle Umstände. Das Bewusstsein seiner Fürsorge bewahrte meinen Frieden, als ich auf meine Operation wartete, und half mir, die Operation meines ersten Kindes zu überstehen – mein Sohn war erst vier Wochen alt, als er operiert wurde.

Ich weiß, dass ich den Verheißungen Gottes glauben kann, die in der Bibel aufgeschrieben sind. Wenn ich mich in meinem Alltag auf sie verlasse, erlebe ich, dass sie wahr sind. Mein Wert beruht auf der Tatsache, dass ich eine Königstochter bin, nach seinem Bild geschaffen. Er hängt nicht von meinen Leistungen ab, von der Wertschätzung anderer oder der Dicke meines Geldbeutels. Ich lerne, jeden einzelnen Tag meines Lebens zu genießen, in Harmonie mit Gott, mit mir selbst und mit anderen zu leben und all die Gaben zu entdecken, die Gott mir in seiner Liebe geschenkt hat. In Christus habe ich gefunden, wonach ich gesucht habe. Mir wurde dabei geholfen, es zu finden. Nun möchte ich anderen helfen, seine Liebe zu erfahren, damit auch sie ein erfülltes Leben führen können. –Jagoda